Die Abkürzung "WAP" steht für "Wireless Application Protocol". Dabei handelt es sich um ein Protokoll zur drahtlosen Kommunikation, zur Erstellung und Unterstützung funkbasierter Anwendungen.
Ein Protokoll definiert den Typ und die Struktur von Nachrichten, die zwei Geräte zur Kommunikation untereinander benutzen, also die Sprache, mit der sie sich verständigen. Der Protokollstack besteht aus einzelnen Schichten (Layern), welche innerhalb des Stacks bestimmte Aufgaben übernehmen.
Die folgende Grafik gibt einen überblick über den Weg der Daten bei einem WAP-Zugriff vom Web-Server im Internet bis zum Endgerät (Handy), wo der Protokollstack die Verarbeitung der Daten übernimmt.
Der Protokollstack ist in seinem Aufbau vergleichbar mit den Protokollen im Internet: eine Schicht ist für den Verbindungsaufbau zuständig, eine andere Schicht für die physikalische übertragung von einzelnen Bits, eine weitere Schicht übernimmt z.B. die Verschlüsselung der Daten. Allerdings haben die bereits im Internet vorhandenen Protokolle im Mobilfunkbereich keine Anwendung gefunden, da sie einen zu hohen Overhead benötigen und bei der geringen zur Verfügung stehenden Bandbreite nicht effektiv genug sind.
Das WAP arbeitet auf der Seite des Mobilfunknetzes mit binären Daten, dies ist bei HTTP, TCP/IP etc. nicht der Fall.
Prinzipiell ist das WAP gemäß dem ISO-OSI-Schichtenmodell aufgebaut, verfügt aber im Gegensatz zu diesem nur über fünf statt sieben Schichten.
Bei der Erstellung von WAP-Applikationen kommt der WML-Programmierer nur mit der "obersten" Schicht in Berührung, die anderen Schichten können hier vernachlässigt werden.
Im folgenden werden die fünf Schichten des Wireless Application Protocol in der Reihenfolge der Daten auf dem Weg vom Mobilfunk-Träger bis zur Anwendungsschicht (WAE) im einzelnen vorgestellt.
Diese Ebene bildet die "unterste" Ebene des Protokollstacks. Sie stellt die Verbindung zum physikalischen Trägernetz ("Bearer") her, nimmt empfangene Daten vom Träger auf und leitet sie an die anderen Ebenen weiter. Auf dem umgekehrten Weg ist die WDP-Schicht für den physikalischen Versand der Daten über das Netz verantwortlich.
Sie bietet eine optionale Verschlüsselungsmöglichkeit der gesendeten Daten. WTLS basiert auf TLS ("Transport Layer Security") und ist vergleichbar mit der aus dem Internet bekannten SSL-Technologie ("Security Sockets Layer").
Eine Verschlüsselung erfüllt im wesentlichen vier Funktionen:
Diese Schicht baut über die bisher beschriebenen Schichten hinweg eine Verbindung zum Server auf. Das vergleichbare Protokoll im Internet-Bereich ist das HTTP (HyperText Transfer Protocol).
Zwei Arten des Verbindungsaufbaus sind möglich:
Diese Schicht stellt eine multifunktionale Entwicklungs- und Anwendungsumgebung zur Verfügung. Sie bietet eine Kombination von Webtechnologien mit mobilen Telefonietechnologien. Einerseits stellt sie den WAE user agent bereit, welcher den Microbrowser zur Darstellung der WML-Seiten sowie den Nachrichteneditor umfaßt, außerdem lassen sich mit dem WTA user agent Telefonieapplikationen integrieren.
Die WAE-Schicht stellt eine plattformunabhängige Umgebung bereit und sorgt für eine Anpassung des WML-Codes an die auf dem jeweiligen Client vorliegenden Hardware-Gegebenheiten.
In dieser Schicht laufen die WML- (Wireless Markup Language) und WML-Script-Anwendungen ab, daher ist diese Schicht für Anwendungsentwickler bedeutend.